08.08.2010|RMC Wackersdorf


Volles Haus

Am 08.08.2010 nahmen wir am fünften Lauf der deutsch-österreichischen Rotax Max Challenge in Wackersdorf, Bayern, teil. Neben den eingeschriebenen Fahrern Kevin Kemmling, Brodersby (Junior World), Julian Kleinwort, Schaalby (Junior Cup), Kurt Sudeck, Eckernförde (DD2 Cup) und André Huber, Troisdorf (DD2 World) wurde das Team durch die Neulinge Laura Jebe, Schleswig (Mini), Mike Hamdorf, Flensburg (ebenfalls Mini) und Paul Lehnecke, Bistoft (Micro) ergänzt. 

Die drei Rookies nahmen mit ihren Familien zum ersten Mal die 850 km weite Anreise auf sich, um erste Erfahrungen bei einer professionellen Rennserie auf Deutschlands schönster Kartbahn zu sammeln. Auch für Julian Kleinwort war es der erste Start in Wackersdorf. Die jungen Piloten waren von der Rennstrecke und der Anlage des Pro Kart Raceland sehr beeindruckt und fieberten den ersten Renneinsätzen entgegen. 

Mit Beginn des Freitags-Trainings begannen für die erfahrenen Piloten die üblichen Abstimmungsarbeiten auf regennasser Fahrbahn. 

Die Mechaniker der Rookies haben dagegen schnell feststellen müssen, welche umfangreichen Aufgaben routinemäßig abgearbeitet werden müssen, um eine optimale Abstimmung zu finden. Das hatte wohl nichts mit den üblichen Schraubereinsätzen auf der Heimbahn in Schleswig zu tun. Es war schwer zu erkennen, ob die durchnässte Bekleidung vom Schweiß oder vom starken Regen herrührte. "Was für ein Streß", sagte Vater Lehnecke, "aber eine tolle Erfahrung." Beim Samstag Training mussten dann die Väter bei abtrocknender Strecke mit den Abstimmungsarbeiten wieder von vorne beginnen. Die jungen Piloten freuten sich aber nach jedem Einsatz. Die Arbeit der Väter zeigte Wirkung, es ging von Mal zu Mal besser und schneller. 

Kurt Sudeck ist nach langer Verletzungspause wieder sehr gut ins Training eingestiegen. Er zeigte tolle Trainingsfahrten. Das Lenken hatte er nicht verlernt und spulte mehrfach Renndistanzen ab. Die ausgiebigen Trainingssitzungen im Regen machten sowohl für Kevin Kemmling als auch für Julian Kleinwort mit top Rundenzeiten optimistisch. Kevin, der bereits einige Wochen vorher in Wackersdorf zur DMV Meisterschaft gestartet war, konnte dennoch seine gute Performance auch im Trockenen noch einmal deutlich verbessern. Während Julian die Regentrainings teilweise dominierte und die gute Performance vom Lauf in Bruck/Österreich bestätigte, zeigte er sich auch im Trockenen trotz des Trainingsrückstandes optimistisch. Ebenso konnte André Huber an seine guten bisherigen Leistungen anknüpfen. Während die Rookies aufgeregt dem Rennen entgegen fieberten, zeigten sich die erfahrenen Fahrer gut gerüstet für einen spannenden Sonntag. 

Nach einem kurzen Warm Up am Sonntag folgten auch schon die Zeittrainings. 

Paul und Vater Frank stellten nach dem sechsten Platz im achtköpfigen Feld fest, dass noch Sekundenschritte möglich waren. Lauras persönliche Bestzeit wurde mit Startplatz 18 belohnt. Während Mike nach einigen Runden sein Kart mit abgestorbenem Motor abstellen musste. Das bedeutete Startplatz 19.

Paul konnte sich im Prefinale ständig verbessern und beendete sein allererstes Kartrennen als Sechster. Im Finale von dieser Position aus gestartet, büsste er im Verlauf des Rennens zwei Plätze ein, konnte aber bis zum Schluss den Anschluss an das Feld halten. Paul mit acht Jahren der jüngste Teilnehmer dieser Veranstaltung: "Ich habe mich einmal neben den vor mir Fahrenden gesetzt und dachte, den überhole ich jetzt. Doch plötzlich zischte dieser ab. Der war wohl einen Zahn länger übersetzt, so mein Vater." 

Auch Laura konnte im Prefinale ihre Rundenzeiten wieder deutlich verbessern, die durchaus einen Platz im vorderen Mittelfeld zugelassen hätten. Ihre tolle Leistung wurde mit Platz 17 nicht wirklich belohnt. Hoch motiviert startete Laura zum Finale. Hier zeigte sich nach einem Ausrutscher ins Grün, dass sie doch sehr nervös war. Sie sah die Zielflagge als 19te. "Ich hätte mir weiterhin Regen für das Wochenende gewünscht", so Laura, "denn nach all den Trainingssitzungen im Regen kam ich hierbei insgesamt besser zurecht. Im Regen hätte ich sicherlich weiter nach vorne fahren können." 

Mike ging von Startplatz 19 aus ins Prefinale. Nach der Anzeige "Letzte Runde" schloss er diese in der Boxengasse ab, anstatt über die Ziellinie zu fahren. Es gab so viel Neues für ihn an diesem Rennwochenende zu erleben. Im Finale kam dann auch noch Pech dazu. Eine abgelaufene Kette verhinderte auch dieses Mal das Überfahren der Ziellinie. Auf die Frage, ob ihm das Wochenende dennoch Spaß gemacht hat, sagte der 11jährige Flensburger: "Es war einfach geil." 

Julian begann sein Zeittraining abwartend, um freie Bahn zu haben, was sich leider mit einsetzendem Regen als Fehler herausstellte. "Als ich merkte, dass meine Reifen richtig gut waren, setzte leider der Regen ein. Wäre ich 10 Sekunden früher raus gefahren, wäre mir auf meiner schnellsten Runde der einsetzende Regen erspart geblieben. Es wäre bestimmt ein Platz in der ersten Reihe drin gewesen." Das bedeutete Startplatz sechs für das Prefinale. Nach einem guten Start, bei dem er zwei Plätze gut machte, fuhr Julian noch auf Position drei vor. Allerdings konnte der auf Platz vier Fahrende von Julian unbemerkt zum Schluss des Rennens wieder heranfahren. Julian war total überrascht und hat seinen sicher geglaubten dritten Platz noch hergeben müssen. Damit hieß es Startplatz vier für das Finale. Auch im Finale gut gestartet und auf Podestplatz unterwegs, musste Julian sein Rennen leider mit defekter Zündkerze vorzeitig beenden. 

Das Zeittraining beendete Kevin auf einem für ihn enttäuschenden sechsten Rang. "Leider konnte ich den Vorteil des Windschattenfahrens wie meine Konkurrenten nicht nutzen. Aus eigener Kraft war daher nicht mehr drin." Das Prefinale beendete Kevin dann ebenfalls auf Platz sechs. Im Finale zeigte dann die Klasse Junior World das tollste Finale aller Klassen in der bisherigen Saison. Eine Spitzengruppe von acht Fahrern konnte sich zur Rennhalbzeit vom Feld lösen. Ständige Positionswechsel machten das Rennen unglaublich spannend. Das war Kartsport vom Feinsten. Jeder dieser acht Fahrer hätte das Finale gewinnen können. Kevin zwischenzeitlich auf Platz zwei liegend musste sich zum Schluss des Rennens mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. Dennoch war dies eine ausgezeichnete Leistung. 

Kurt hat trotz seiner langen Auszeit in der Klasse DD2 Cup tolle Rennen gezeigt. Lediglich seine Zurückhaltung verhinderte ein besseres Ergebnis. Nach wie vor zeigt er, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört und dass die Klasse DD2 Cup auch für "Erwachsene" eine tolle Klasse ist. 

Es schien zwar, dass André der bestimmende Mann des Wochenendes in der Klasse DD2 World werden sollte. Doch auch das Wochenende in Wackersdorf verlief für ihn wie schon in Österreich nicht ohne technische Probleme. Trotzdem beendete er das Zeittraining als Schnellster und ging von der Pole aus ins Prefinale. Hier führte auch kein Weg an ihm vorbei, obwohl die Konkurrenten in Schlagdistanz waren. Im Finale wurde es richtig spannend. Und zwar nicht nur, weil dunkle Gewitterwolken aufzogen und man sich ständig fragte, ob das Rennen noch beendet werden konnte. Mit großem Vorsprung begann das Finale für André, doch kam der Zweitplatzierte nach und nach heran und schaffte es schließlich, André zu überholen. Es wurde immer stürmischer und dunkler am Himmel. Als der Regen schließlich kurz vor Schluss einsetzte, wurde es eine Rutschpartie für die Fahrer und noch spannender für die Zuschauer. André zeigte seine Klasse und konnte sich wieder an die Spitze setzen, wurde aber in der letzten Runde noch vom Sieger Alexander Möhring überholt. Fast wäre auch noch der Drittplatzierte an ihm vorbei gegangen. Das war unter den erschwerten Bedingungen eine tolle Vorstellung von André nicht zuletzt dank Einsatz und Unterstützung des gesamten Teams. 

Am 22. August geht's schon weiter in Wittgenborn. Wir sind gespannt auf den weiteren Verlauf der Saison. Mal sehen, ob auch einer von den Rookies wieder dabei ist. 

 


 
 


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